Über 40 Jahre voller Wunder

Mehr als zwei Millionen Pilger – jedes Jahr!

Ein Priester beim Gebet am Gipfel des Krizevac

Die Szene ähnelt sich seit 2000 Jahren: Dösende Hirten blicken versonnen ins gleißende Mittagslicht, da erscheint ihnen Maria im strahlenden Glanz. Die Nachricht verbreitet sich wie ein Lauffeuer und Pilger strömen zum Ort der Erscheinung der Muttergottes. Neben Lourdes in Frankreich und dem portugiesischen Ort Fatima ist seit dem Sommer 1981 auch Medjugorje, ein Wallfahrtsort für Christen aus aller Welt. Bis zum 24. Juni 1981 war Medjugorje ein beschaulicher Ort. Die Menschen bearbeiteten ihre Felder, pflanzten Tabak und Weintrauben an, produzierten Wein und Gemüse, und konnten ihren Familien so ein spärliches Auskommen sichern. Als die Erscheinungen begannen, änderte sich das Leben der Pfarrgemeinde schlagartig. Am 24. Juni 1981, gegen etwa 18 Uhr, sahen sechs junge Menschen auf dem Hügel Crnica, einige hundert Meter über dem Weiler Podbrdo, eine junge Frau mit einem Kind in ihren Armen, die ihnen mit ihrer Hand ein Zeichen gab, näher zu kommen.

Die bewegende Geschichte Medjugorje in Bildern erzählt; unweit der St. Jakobus-Kirche

Medjugorje hat sich seitdem zu einem großen Dorf mit einer immer größer werdenden Pilgergemeinde entwickelt. Seit nunmehr über 40 Jahren sind es zusammengefasst fünf Kernbotschaften, die die Muttergottes den Sehern verkündet: Friede, Glaube, Umkehr, Gebet und Fasten. Mit diesen Botschaften wurde Medjugorje in der ganzen Welt bekannt und zum Treffpunkt von Millionen von Pilgern aus aller Welt. Seit 1981 ist die Zahl der Pilger stetig gewachsen. Derzeit besuchen etwa 2,5 Millionen Pilger jährlich Medjugorje, den Erscheinungsort der »Königin des Friedens«. Am 12. Mai 2019 wurde die Entscheidung des Papst Franziskus verkündet, dass Wallfahrten nach Medjugorje ab diesem Zeitpunkt offiziell von Diözesen und Pfarreien organisiert werden können. Die Wärme und, wie Papst Franziskus ihn nannte: »Ort voller Gnade«, zu erleben, ist überwältigend; die allgegenwärtige Nähe und Kraft Marias zu spüren ist ein Geschenk Gottes und ein Wunder, das selbst Rom verwundert.

Jeden Abend versammeln sich tausende Pilger zum gemeinsamen Gebet am Außenaltar

Orte des Gebets

Krizevac – Aufstieg auf 500 Meter mit Kreuzwegandacht

Im Jahr 1934 errichteten die Bewohner Medjugorjes auf dem etwa einen Kilometer vom Zentrum entfernten Berg ein insgesamt 14 Meter hohes Kreuz aus Anlass der 1900-Jahrfeier des Erlösertodes Jesu. Mit den Erscheinungen Mariens begannen die Gläubigen den Kreuzweg auf dem 500 Metern hohen Krizevac zu beten. Zu Beginn wurden die 14 Stationen mit einfachen Holzkreuzen markiert. Erst im Jahr 1988 wurden die Bronzereliefs von Carmelo Puzzolo hinzugefügt. Für die Pilger ist der Krizevac ein Aufruf, Jesus in seiner Passion zu begegnen. Dazu passen auch die auf dem Kreuz eingravierten Worte: „Für Jesus Christus, Retter der Menschheit, als Zeichen unseres Glaubens, unserer Liebe und unserer Hoffnung“. Manchmal treffen die Pilger auf einen Priester, der sie, nach dem steilen Aufstieg, segnet.

Podbrdo – der Erscheinungsberg – dort wo alles begann

Podbrdo, der Ort der ersten Erscheinungen der Muttergottes, liegt einige hundert Meter oberhalb des Weihers Bijakovici und ist in etwa 20 Minuten fußläufig aus dem Zentrum erreichbar. Im Vergleich zum Krizevac ist der Aufstieg relativ leicht. Eine Marienstatue steht an der Stelle, wo die Muttergottes anfangs den Sehern erschienen ist. Die nüchterne Naturbelassenheit dieses Ortes gibt ihm zusätzliche Kraft. Die Pilger begegnen der Muttergottes im persönlichen Gebet und im Rosenkranzgebet. Zu jeder Tages- und Nachtzeit und an allen Tagen des Jahres weisen Taschen- und Stirnlampen in der Dunkelheit den Weg zum Ort der ersten Erscheinungen. Man trifft dort viele Gläubige, versunken in tiefer Betrachtung und stillem Gebet.

Der „Auferstandene Jesus“ – mit dem weinenden Unterschenkel

Nur etwa 200 Meter von der St.-Jakobus-Kirche entfernt, kurz vor dem Friedhof „Kovacica“, steht seit 1988 die etwa sechs Meter hohe Bronzestatue des „Auferstandenen Erlösers. Sie ist ein Werk des slowenischen Bildhauers Andrej Ajdic. Das umliegende Areal bietet, mit den liebevoll gestalteten Kreuzwegstationen, die Möglichkeit, die Kreuzwegandacht zu beten. Tag und Nacht stehen Pilger mit Taschentüchern in der Hand Schlange, um eine Flüssigkeit abzuwischen, die aus dem rechten Knie der Statue austritt. Dieser Flüssigkeit, auch „weinender Unterschenkel“ genannt, wird eine heilende Wirkung zugeschrieben und als „Real Miracle of God“ bezeichnet.

St.-Jakobus-Kirche – mit Außenaltar

Im Zentrum von Medjugorje steht die im späten 19. Jahrhundert erbaute St.-Jakobus-Kirche. Der Andrang von Gläubigen führte in den 1980er-Jahren dazu, dass der Komplex um Beichtstühle und eine Außenaltar, mit Sitzplätzen für mehrere tausend Personen, erweitert wurde. Der Außenaltar bietet Platz für das abendliche Gebetsprogramm und verschiedene Feste, wie z.B. das alljährliche katholische Jugendfestival „Mladifest“. Es ist beeindruckend – auch für Angehörige anderer Glaubensrichtungen – das tägliche Abendgebet zu erleben und die andächtige Stille mehrerer tausend Menschen, so, dass man eine Stecknadel fallen hören könnte. Es ist die (be-)greifbare Anwesenheit Gottes in der eucharistischen Anbetung.

Für weitere Informationen, z.B. zu vielen anderen Orten des Gebets, praktischen Hinweisen zur Reisevorbereitung und Hintergrundinfos empfehlen wir Ihnen den „Reiseführer Medjugorje“.